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KOTTAYAM – DIE BUCHSTABEN-STADT
Informationen und Facts über den BASIS-Standort
Unser BASIS-Dorf Sreekandamangalam liegt in der Kreisstadt Kottayam, im Panchayat Athirampuzha. Der Name der Stadt ist abgeleitet von „Kotta Akam“, was auf Malayalam so viel wie „innerhalb des Forts“ bedeutet. Kottayam ist bekannt als die Stadt der Buchstaben, Seen und des Kautschuks (Gummi) – und seine fast hundertprozentige Alphabetisierung.
Bildung & Gesellschaft
Mit einer Alphatetisierungsrate von 99 Prozent (seit 1989) ist die Kreisstadt Kottayam in Zentral Kerala eine der ersten alphabetisierten Städte und Kreisgebiete des Landes. Die anglikanische Mission hat ihren Hauptsitz in Kottayam und baute einst das erste College mit westlicher Ausbildung (CMS Kottayam) auf sowie die erste Druckerei Keralas. Ebenfalls war Kottayam auch eine der ersten Städte, die eine moderne Ausbildung für Frauen gewährleisteten. Weitere Ausbildungseinrichtungen und Schulen folgten. Die ca. 180.000 Einwohnerstadt Kottayam ist Gründungsort und Hauptsitz der bekanntesten lokalen Tageszeitungen Keralas sowie einigen Abendblättern, die national und international von Keralesen abonniert werden. Auch die Mahatma Gandhi Universität, eine der sechs Universitäten Keralas, hat ihren Sitz in Kottayam.
Berühmte Schriftsteller wie Vaikom Muhammad Basheer (Fiktion) und Muttathu Varkey (Dichtung) stammen aus Kottayam ebenso die Autorin des Romans „Der Gott der kleinen Dinge“ Arundhati Roy. Ihr Werk wurde 1997 mit dem britischen Literaturpreis (Booker-Preis) ausgezeichnet und ist seit 1999 in deutscher Sprache verfügbar.
Kottayam zeichnet sich durch eine hohe Anzahl an berufstätigen Frauen aus, die in verschiedenen Branchen wie Banken, Steuerberatung, Medizin (ein Großteil arbeitet als Krankenschwestern), IT und Softwareentwicklung tätig sind. In Kottayam ist es inzwischen üblich, dass die Frauen einen Führerschein haben und mit Auto oder Moped zur Arbeit fahren. Die Großfamilienstruktur trägt dazu bei, dass Frauen am Arbeitsalltag teilnehmen können. Häufig übernehmen die Eltern seitens der Frau oder seitens des Mannes die Betreuung der Kinder, besonders der jüngsten Kinder, so dass die Mutter einer Beschäftigung nachgehen kann.
Religion
In Kottayam leben Menschen verschiedenster Religionen. Die „Hochburg der Harmonie“ verfügt über eine der ältesten Moscheen Indiens (ca. 1.000 Jahre alt), über Tempel und Kirchen, die in Thaazhathangady, der Altstadt Kottayams, auch noch heute aktive Gemeinden haben. Man kann grob sagen, dass pro Quadratkilometer mindestens eine Kirche, ein Tempel oder eine Moschee zu finden ist. Die Erzeparchie Kottayam ist Sitz der Syro-malabarischen Katholischen Kirche Indiens, die der Legende nach von Apostel Thomas gegründet wurde. Er soll 52 nach Christus im keralesischen Kodungallur gewesen sein und einige Familien getauft haben.
Gesundheitswesen
Kottayam hat eine der besten medizischen Ausstattungen Keralas; 2008 wurde sie zu einer der gesündesten Städte des Bundesstaates ernannt. Neben den hunderten kleinen Praxiskliniken verfügt die Kreisstadt über fünfzehn gut ausgestattete Krankenhäuser und ein Uni-Klinikum, das Medical College. Größere Krankenhäuser, die vom BASIS Sreekandamangalam in etwa 20 Minuten zu erreichen sind, wie KIMS (Kerala Institute of Medical Sciences), Sacred Heart Medical Centre, Matha Hospital oder Caritas arbeiten nach europäischen Standards. Im BASIS direkt sorgt die Gastgeberin selber für eine medizinische Grundversorgung: Leelamony war 21 Jahre lang als Kranken- und Stationsschwester in Deutschland tätig und ist mit der qualitativen medizinischen Versorgung in Deutschland wohlvertraut.
Zusätzlich gibt es etwa 1 bis 3 Kilometer vom BASIS entfernt mehrere ayurvedische und homöopathische Kliniken, die man zu Fuss, mit der Rickshaw oder mit dem Auto schnell erreichen kann.
Landschaft & Vegetation
Kottayam liegt ca. 4 Meter über NN und hat im Westen das Flachland Kuttanadu, im Norden die Westghats und an der Ostseite den Wembanadu-See. In Kottayam wird hauptsächlich Kautschuk angebaut – der Baum, aus dessen Milchsaft Gummi produziert wird. Durch das Anritzen der Baumrinde wird der Saft freigesetzt und in Behältern gesammelt.
Speis´ und Trank im BASIS
Verpflegung
Indien bietet eine große kulinarische Vielfalt. Gekochte und gut durchgegarte Speisen können während der Rundreise unbedenklich verzehrt werden, jedoch sollten rohe Salate und Lassi nur in Restaurants mit gutem hygienischem Standard bestellt werden. Während den Rundreisen und Ausflügen geben unsere BASIS-Mitarbeiter gerne Tipps und Empfehlungen zu guten Restaurants in der Umgebung. Im BASIS-Dorf selber können Sie unbedenklich die Mahlzeiten genießen. Ein Großteil der Nahrungsmittel wird aus unserem projekteigenen biologischen Anbau gewonnen. BASIS-Gäste können morgens sogar bei der Ernte mithelfen.
Trinkwasser & Hygiene
Das Trinkwasser im BASIS ist abgekochtes Wasser aus dem hauseigenen Brunnen. Es wird in Tonkrügen aufbewahrt und Gäste können es ohne Bedenken trinken. Das Leitungswasser im BASIS und in den von uns angegebenen Hotels kann ohne Bedenken für Mund-/ Gesichts- und Körperreinigung benutzt werden. In Indien sollte man jedoch grundsätzlich kein Leitungswasser trinken, sondern nur abgefülltes, in Flaschen erhältliches Wasser.
Wie ein Ausflug in die Altstadt Kottayams aussieht und welche Sehenswürdigkeiten es dort zu finden gibt, beschreibt unsere Praktikantin Larissa im Beitrag “Die Altstadt von Kottayam“.